Das kleine Wörterbuch der Streiksprache

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Sparschwein

<das, -s, -e>

    Beliebte Art der Sparbüchse in Form eines Schweins aus Ton oder Plastik mit Schlitz im Rücken.
    [Wahrig, Gütersloh 1994: S. 1464]

Oder:

    Sparbüchse in der Form eines kleinen Schweins.
    [DUDEN Deutsches Universalwörterbuch, Mannheim 1996: S. 1426]

Im Streik bekam die lexikalische Bedeutung von Sparschwein für kurze Zeit Konkurrenz. Die Sreikplakate und Lieder meinten keine beliebte Art der Sparbüchse, sondern eine unbeliebte Art des Schweins (2.b):

    Schwein <das, -e>
    1. kurzbeiniges (Säuge)tier mit gedrungenem Körper, länglichem Kopf, rüsselartig verlängerter Schnauze, meist rosafarbener, mit Borsten bedeckter Haut und meist geringeltem Schwanz.
    2. /als Schimpfwort/
    a) jemand, dessen Verhalten man als in empörender Weise als anstößig o. ä. empfindet. [Im Sinne von:] "Dieses Schwein muß seine dreckigen Witze in Gegenwart von Kindern erzählen."
    b) jemand, dessen Verhalten als gemein o. ä empfunden wird. [Im Sinne von:] "Das Schwein hat uns bei der Abrechnung übers Ohr gehauen."
    [DUDEN 10, Das Bedeutungswörterbuch, Mannheim 1985: S. 573]

Es liegt nahe, daß der Streikbegriff des Sparschweins aus der oben zitierten Bedeutung 2b) und dem Besitzbehaltensverb sparen komponiert wurde als:

Jemand, dessen Sparverhalten als gemein o. ä. empfunden wird.


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© 1998